Jens Luckart

Ausbildungsleiter an der KieSbye Akademie, Obertrum (Österreich)

 

Was hat sich durch die Ausbildung zum Diplom Biersommelier für dich verändert?
Eigentlich nichts, ich war schon „immer" von Bier begeistert. In die Ausbildung war ich von Anfang an als Referent integriert und konnte sie somit auch mitentwickeln. Seit 2012 referiere ich hauptberuflich und versuche seitdem die Inhalte auf die Marktgegebenheiten anzupassen oder passt sich der Markt an unsere Inhalte, die wir vermitteln an, da bin ich mir selbst nie so sicher :-) Auf alle Fälle ist es sehr dynamisch, nie Schema F.

Wie setzt du dein Bierwissen ein?
Ich muss mein Bierwissen ja beruflich einsetzen und habe den Anspruch an mich, immer aktuell am Laufenden zu sein, was immer schwerer wird. Über Bier zu reden geht aber weit über den Beruf hinaus und zieht sich stark in mein Privatleben hinein. Quasi ein dauerhafter Genuss, der nach Feierabend nicht aufhört!

Auf welche bierigen Projekte von dir können wir uns in Zukunft freuen?
Die Ausbildung zum Diplom Biersommelier für immer neue Zielgruppen attraktiv zu machen. Meine Kids in einen verantwortungsvollen und vielfältigen Biergenuss zu führen ist sicher mein größtes Projekt.

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Dr. Michael Zepf

Leiter der Genussakademie an der Doemens Akademie in Gräfelfing (Deutschland)

15 Jahre erfolgreiche Diplom-Biersommelier-Ausbildung der Doemens Akademie und der Kiesbye Akademie: Wie fällt Dein Resümee aus?
Die Entwicklung der Ausbildung, sowohl im Hinblick auf die Teilnehmerzahlen als auch die Internationalisierung, hat jeglichen vorstellbaren Rahmen übertroffen. Selbst die kühnsten Erwartungen nach den ersten erfolgreichen Kursen vor 15 Jahren hätten niemals die Entwicklung gesehen, die die Ausbildung genommen hat. Die sich deutlich geänderte Wahrnehmung des Kulturgutes Bier in Deutschland und in vielen Ländern der Welt steht im engen Zusammenhang mit der Biersommelier-Ausbildung. Beide haben sich definitiv gegenseitig „befeuert".

Was empfiehlst du Biersommeliers nach ihrer Ausbildung, um das Gelernte möglichst lange „frisch" zu halten?
Ständig im Training zu bleiben! Dies geht sowohl ganz im Privaten, indem man stets Biere, die man probiert, auch (schriftlich)  beschreibt. Darüber hinaus sind Teilnahmen als Juror bei Bierwettbewerben sehr hilfreich. Da sich die Bierszene ständig entwickelt, ist es außerdem wichtig, ständig dran zu bleiben und so viel wie möglich Informationen zu sammeln. Das wichtigste allerding ist, den Spaß und die Begeisterung an der Sache nie zu verlieren, dann kommt alles andere wie von selbst.

Du hast die Internationalisierung der Biersommelier-Ausbildung maßgeblich vorangetrieben. Wie wird sich die Ausbildung weltweit weiterentwickeln und welche Projekte stehen an?
Mittlerweile gibt es die Ausbildung in 17 Ländern auf 4 Kontinenten und 8 verschiedenen Sprachen. Ich sehe auch für die Zukunft noch viel Potenzial diese Zahlen weiter zu steigern. Allerdings niemals überhastet und jeweils gut vorbereitet und in der Zusammenarbeit mit sorgfältig ausgewählten Partnern vor Ort. Jedes neue Land ist ein neues Projekt, das viel Einsatz fordert, da wir trotz aller Sprachbarrieren und Länder spezifischen Problemen das identische Ausbildungs-Niveau wie in Deutschland garantieren wollen. Daher können realistisch nur etwa 1 bis 2 neue Länderprojekte pro Jahr neu hinzukommen.

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Stephan Hilbrandt

Weltmeister der Sommeliers für Bier 2017 - 2019, Bonn (Deutschland)

Was hat sich durch die Ausbildung zum Biersommelier für dich verändert?
Als ich die Ausbildung zum Biersommelier 2015 gemeinsam mit meinem Bruder absolvierte, war es vor allem der aus dem Hobbybrauen gewonnene Wissensdurst, der den Antrieb darstellte, Biersommelier werden zu wollen. Dass sich daraus dann tatsächlich einige Veränderungen ergeben sollten, damit hatte ich in der Form nicht gerechnet.

Neben dem umfangreichen Wissen, dass ich aus der Biersommelier-Ausbildung mitnehmen konnte freue ich mich vor allem über die vielen netten und interessanten Menschen aus der Bierbranche, die ich seitdem kennenlernen durfte. Nach dem Gewinn der Weltmeisterschaft 2017 durfte ich außerdem für mich vollkommen neue Erfahrungen machen, in deren Genuss ich ohne die Ausbildung zum Biersommelier vermutlich nicht gekommen wäre. Sei es der Umgang mit Presse oder die Teilnahme als Juror an Bierwettbewerben. All diese Erlebnisse haben dazu beigetragen, zu lernen, mich persönlich weiterzuentwickeln und mir dabei noch eine Menge Freude bereitet.

Wie setzt du dein Bierwissen ein?
Als Biersommelier im Nebenberuf gebe ich regelmäßig Tastings, führe Bierkulinarien durch oder versuche die Freude am Bier bei Firmenveranstaltungen zu vermitteln. Dabei ist jede Veranstaltung anders und die Tätigkeit verlangt immer wieder danach, sein Wissen aktuell zu halten und zu erweitern. Das Publikum bei diesen Anlässen überraschen zu können bereitet mir dabei jedes Mal aufs Neue große Freude. Auch wenn ich feststelle, dass das Vorwissen rund ums Bier in den letzten Jahren zugenommen hat, trifft man doch meistens noch auf Gäste, die zum ersten Mal mit der enormen Vielfalt der Brauwelt in Berührung kommen. Insbesondere dieses Publikum vom Bier zu begeistern ist dabei eins meiner obersten Ziele.

Auf welche bierigen Projekte von dir können wir uns in Zukunft freuen?
Auch in Zukunft wird mein Fokus auf der Präsentation von Bier im Rahmen von Tastings und Veranstaltungen liegen. Dabei möchte ich den Fokus zukünftig noch etwas mehr auf Bierkulinarien und das Thema Foodpairing legen, da mich die Begleitung von Speisen mit dem passenden Bier immer wieder aufs Neue zu faszinieren weiß. Brauexperimente werden sich hingegen weiterhin eher im Hobbybereich abspielen. Aber wer weiß, vielleicht ergibt sich ja die eine oder andere Gelegenheit für bierige Kooperationen.

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Hans Wächtler

Leiter der "Bierbegeisterung"
ausbilder des Bierbotschafters (Ihk) Bamberg (deutschland)

Was hat sich durch die Ausbildung zum Biersommelier für dich verändert?
Alles: Der Umgang mit Bier, das Sprechen über Bier, das Verkosten von Bier, das Präsentieren von Bier, das Verhältnis sowie das Bewusstsein zum und für Bier!

Wie setzt du dein Bierwissen ein?
Indem ich meinen alten Job an den Nagel gehängt und die IHK Bierbotschafter Kurse über Deutschland etabliert habe ... um das was unter 1. steht auch zu Leben. Ich habe mein persönliches Arbeitsfeld komplett und bewusst verändert!

Auf welche bierigen Projekte von dir können wir uns in Zukunft freuen?
Das ist eine sehr schwierige Frage ... aber ich denke die von mir angeschobene Frage der Bierstile ... und damit verbunden ein Buch über Bierstile als eine Art Kompendium mit der Historie, der Sensorik, technischen Daten und Kombinationen mit Speisen.
Das wird wohl ein Projekt sein, das mich fordert und auf das ich mich die nächsten 12 Monate freue, vor allem auf die Kollegen, die dabei sind!

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Jihee Lee

Diplom Biersommelière
Partnerin für die Biersommelierausbildung in Korea

Was hat sich durch die Ausbildung zur Biersommelière für dich verändert?
Um ehrlich zu sein, bin ich aus reiner Neugier auf den Kurs zur Biersommelière gestoßen, unwissend, dass ich mich auf eine nahezu endlose, faszinierende, spannende Reise auf der Suche nach Vielfalt und Genuss machen würde. Nach dem erfolgreichen Abschluss der Ausbildung merkte ich dann so langsam, dass ich immer neugieriger wurde und begann, Biermessen zu besuchen und an weiteren Kursen teilzunehmen. Dabei traf ich viele neue, nette Menschen, die ebenso interessiert am Bier waren wie ich, kurz: die Leidenschaft zum Bier verband uns alle. Ich konnte deshalb viele neue Kontakte – teilweise sogar international – knüpfen, und merkte dabei umso deutlicher, dass das Bier ein international beliebtes Getränk ist. Ich habe also durch meine Reise als Biersommelière viel Neues gelernt, eine große Veränderung zu meiner damaligen Lebensweise in Südkorea, wo Wasser und Tee meine einzigen Getränke waren.
Alles in allem zusammengefasst: Meine Ausbildung zur Biersommelière eröffnete mir eine neue Tür zu einer faszinierenden Welt, die nicht nur Genuss und Vielfalt lehrt, sondern auch zur endlosen Freude auf Neues aufruft.

Wie setzt du dein Bierwissen ein?
Eigentlich wird mein Bierwissen seit der Ausbildung täglich gebraucht oder zumindest aktiviert. Ich bin seit jeher ständig auf der Suche nach neuem Bier und neuen Kombinationen für ein Foodpairing. Dabei interessiert mich besonders der generelle Kulturaustausch zwischen Asien und Europa, da es, meiner Meinung nach, unendlich viele Möglichkeiten gibt, die asiatische Küche, die ja teilweise noch recht unbekannt ist, aber auch die europäische Küche mit Bieren zu kombinieren. Meine Intention dabei ist vor allem, die Förderung des Kulturaustausches; die Einführung von beispielsweise deutschem Essen kombiniert mit Bier in Asien und die Verbreitung der asiatischen Küche kombiniert mit Bier in Europa. Dies erreiche ich vor allem durch meine Tätigkeit als Dozentin in Korea, wo ich regelmäßig versuche, den angehenden Biersommeliers ein Stück Kultur näherzubringen.

Auf welche bierige Projekte von dir können wir uns in Zukunft freuen?
Seit meiner Ausbildung war ich besonders in Deutschland aktiv, habe beispielsweise Bierverkostungen veranstaltet und nahm an internationalen Bierwettbewerben als Jury teil. Später wurde ich Repräsentantin für Doemens Korea, eine große Ehre für mich. In Korea selbst sammelte ich Erfahrungen als Dozentin, indem ich weitere Biersommeliers – mittlerweile schon 140 neue Biersommeliers – ausbildete, eine Tätigkeit, die mir immer wieder großen Spaß bereitet und welche ich auch weiterhin fortführen möchte.
Nun lebe ich in Taipei, der Hauptstadt von Taiwan und möchte mich vor allem mehr im asiatischen Raum aktivieren und die Bierkultur verbreiten, und freue mich auf neue Menschen und neue Möglichkeiten, meinen Beruf auf eine kreative Weise auszuführen.

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Martin Wörner

Biersommelier
Braumeister, Autenried (Deutschland)
 

Was hat sich durch die Ausbildung zum Biersommelier für dich verändert? 
Als gelernter Brauer und Mälzer bin ich schon mit 16 Jahren mit der Bierherstellung konfrontiert worden. Nach Gesellenzeit und Ausbildung zum Brau- und Malzmeister wurde das Thema Bier und Genuss immer interessanter für mich. Im Dezember 2015 haben meine Frau und ich den IHK-Bierbotschafter in Berlin erfolgreich abgeschlossen. Doro und Hans Wächtler haben uns dort den letzten Ruck gegeben, um mehr in diesem Bereich zu machen und kreativ zu werden. Unsere damalige Projektarbeit, Bestandteil der Prüfung, war eine Firma rund um Biererlebnisse. Im August 2016 waren wir dann zusammen bei Doemens und haben den Aufbaukurs zum Biersommelier absolviert. Der Dank geht dabei an Nicola Buchner und Michael Zepf, die unsere Neugier abermals entfachen konnten. Das war dann letztendlich der Startschuss zu unserer gemeinsamen Firma: We2 – Biererlebnisse. Konkret hat sich bei mir mit der Ausbildung zum Biersommelier die Sichtweise eines jeden Bieres verändert. Ich vermittle die wunderbare Welt der kleinen und mittelständischen Biere mit der gleichen Euphorie wie auch internationale Bierstile. Zudem erweitert die Ausbildung zum Biersommelier das Fachwissen eines jeden Braumeisters und gibt Einblicke in bislang vernachlässigte Themen bei Bier. Technik und Sensorik haben sich bei mir zu einer Synergie entwickelt, die ich nicht mehr missen möchte. 

Wie setzt du dein Bierwissen ein? 
Unser entstandenes Kleingewerbe ist Bühne für Schulungen, Foodpairing, Verkostungen, Bierevents und besonders für Braukurse mit einer mobilen Brauanlage. Im Autenrieder Brauereigasthof sowie bei einem befreundeten Gastronomen und Biersommelier sind mittlerweile Braukurse buchbar, aber wir kommen auch gerne privat nach Hause. Neben dem Bierbrauen gebe ich dann Einblicke in Historie, gebe praktische Tipps für zu Hause, und wir verkosten zusammen verschiedenste Bierstile. Wir haben einen monatlichen festen Termin für das Foodpairing-Thema „Bier und Käse" in Autenried. Dabei ist mir wichtig, dass wir regionale Produkte verwenden und den Besuchern die Begeisterung von klassisch gebrauten südbayerischen Bieren und der traditionellen Käseherstellung einer benachbarten Käserei vermittelt wird. Es gilt für mich immer, die Besonderheiten, Eigenheiten und markanten Eindrücke herauszuarbeiten und diese meinem Publikum zu vermitteln. Dabei gefällt mir besonders, bei meinen Gästen ein Funkeln in den Augen zu sehen oder ein Aha-Erlebnis zu vermitteln. Bei internationalen Bierstilen ist es einfach nur fantastisch, wenn man den Bierhorizont eines jeden erweitern darf und bei einem Wiedersehen diese Eindrücke immer noch vorhanden sind. Das zeigt, dass wir Bier viel zu lange unterschätzt haben.

Auf welche bierigen Projekte von dir können wir uns in Zukunft freuen? 
Momentan habe ich die Teilnahme an der Weltmeisterschaft in München auf dem Zettel. Bei der Mälzerei Weyermann fand zusammen mit „Bierbegeisterung" (Doro & Hans Wächtler) ein Vorbereitungskurs statt. Es wird für mich in München vor allem interessant sein, Biersommeliers aus der ganzen Welt zu treffen und die Möglichkeit zu haben, mit den „Großen" über deren Erfahrungen zu sprechen. Mit We2 –Biererlebnisse möchten wir ebenfalls unseren Bekanntheitsgrad vergrößern und somit mehr Personen neugierig machen, sei es auf Brauseminaren, Verkostungen oder Schulungen. Es gibt in diesem Bereich weitgreifende Möglichkeiten, und eine geeignete Location ist auch noch nicht final gefunden. Ebenfalls möchte ich natürlich mein Wissen in den Brauereialltag einfließen lassen, weil dort Produktion, Außendienst und Marketing sehr eng beieinanderliegen. Mittelfristig könnte ich mir vorstellen, eigene Biersorten zu brauen, jedoch ist das noch Zukunftsmusik. Ich habe gelernt, immer einen Schritt vor den anderen zu setzen, somit habe ich momentan als Braumeister in Autenried und mit We2 – Biererlebnisse genügend zu tun. Zusammen mit meiner Frau werde ich mir jeden Schritt genau überlegen, bevor wir mit einem herrlichen Glas Bier in der Hand das Schwärmen beginnen und Bierliebhaber mit den fast endlosen Facetten, sortenbezogenen Besonderheiten und vielfältigen Aromen in unseren Bann ziehen.

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Oliver Wesseloh

Weltmeister der Sommeliers für Bier 2013 - 2015, Hamburg (Deutschland)

Was hat sich durch die Ausbildung zum Biersommelier für dich verändert? 
Meine Ausbildung zum Biersommelier im Frühjahr 2012 war quasi der Startschuss in ein neues (Bier-)Leben. Auch wenn ich den Entschluss schon früher gefasst hatte, hat mich die Ausbildung auf jeden Fall darin bestärkt, daran mitzuarbeiten, die Biervielfalt zurück nach Deutschland zu bringen. Damals bin ich noch aus Miami angereist, um an der Ausbildung teilzunehmen. Einige Monate später sind wir dann mit der ganzen Familie nach Deutschland zurückgekehrt, um mit dem Aufbau unserer Kehrwieder Kreativbrauerei zu beginnen. Seitdem ist wahnsinnig viel passiert. Im Herbst 2012 habe ich angefangen, die eigene Brauanlage aus alten Milchtanaks zu bauen, im Frühjahr 2013 haben wir das erste Prototyp gebraut und präsentiert, im Herbst 2013 habe ich die Weltmeisterschaft der Sommeliers für Bier gewonnen, 2014 haben wir nach langer Suche endlich einen festen Standort für die Kehrwieder Kreativbrauerei gefunden, 2015 wurde unser „Bier Leben" veröffentlicht; als Teil der Jury durfte ich in Brasilien 2016 meinen Nachfolger Simonmattia Riva küren; Anfang 2017 habe ich mit Kollegen den Verein Deutsche Kreativbrauer e.V. gegründet – um nur einige wichtige Ereignisse der letzten fünf Jahre zu nennen. Parallel dazu habe ich Rezepte für über 30 verschiedene Biere entwickelt und nach gebraut – gemeinsam mit Kollegen oder im eigenen Sudhaus in Hamburg.

Wie setzt du dein Bierwissen ein? 
Ich lebe Bier – jeden Tag, beim Kreieren neuer Rezepte, beim Brauen, im Rahmen von Verkostungen oder Vorträgen oder in internationalen Wettbewerben wie dem European Beer Star in Deutschland, den World Beer Awards in England, der Mondial de la Bière in Frankreich oder dem World Beer Cup in den USA. Mit der Ausbildung zum Biersommelier habe ich für die professionellen Bewertungen der Biere bei den Wettbewerben ein wichtiges Handwerkszeug an die Hand bekommen. Für mich sind die Wettbewerbe immer eine tolle Gelegenheit, bekannte Pfade zu verlassen. Ich liebe es einfach, immer wieder mit offenen Augen in die Welt zu gehen, Neues zu entdecken, wiederzukehren und meine Erfahrungen in meinen Rezepten für unsere Kehrwieder-Biere erlebbar zu machen. Bei Bier-Dinnern, Verkostungen, Vorträgen oder Seminaren ist es mein größtes Anliegen, die Menschen für das Thema Bier zu begeistern und zu zeigen, was Bier alles kann. Dabei ist es mir wichtig, das Thema Bier und seine Vielfalt in den Vordergrund zu stellen und nicht eine einzelne Marke – auch nicht die eigene! Als Sommeliers für Bier müssen wir die Menschen mit dem Thema anstecken, für das wir brennen. Erst wenn der Funke übergesprungen ist, sind (wir) Brauer gefragt, die neu entdeckten Bierstile auch parat zu halten und damit zu überzeugen.

Auf welche bierigen Projekte von dir können wir uns in Zukunft freuen? 
Auf unserem Kehrwieder-Fahrplan steht – neben unseren dauerhaften Klassikern Prototyp, überNormalNull und der SHIPA-Serie – für dieses Jahr jeden Monat ein neues Bier, und meine Ideenliste wächst ständig. Dabei sind viele Herzensprojekte, auf die ich mich sehr freue, z.B. unsere Sanddorn-Gose, unser Rauch-IPA oder unsere fassgereiften Biere. Auch darüber hinaus ‚gärt' es ständig in mir. Ich möchte noch viel mehr mit ungewöhnlicheren Hefen experimentieren, deutlich mehr mit Kräutern, Gewürzen und Früchten arbeiten und generell neue Kombinationen ausprobieren, anstatt ausgetretenen Pfaden zu folgen. Am meisten freue ich mich immer wieder über Gemeinschaftsprojekte mit anderen Brauereien, denn es gibt kaum etwas Inspirierenderes, als sich mit Kollegen bei ein paar herausragenden Bieren auszutauschen. Parallel zum täglichen Wahnsinn in der eigenen Brauerei setze ich mich gemeinsam mit Kollegen im Verein Deutsche Kreativbrauer e.V. für eine deutschlandweit einheitliche Regelung ein, die Brauern in allen Bundesländern gleichermaßen das Brauen von Bier mit allen natürlichen Zutaten ohne Sondergenehmigung erlaubt, denn die Förderung der Biervielfalt liegt mir nach wie vor sehr am Herzen. Gerne würde ich viel mehr Zeit in Verkostungen und Seminare investieren. Denn es ist für mich immer wieder ein großartiger Moment, wenn es mir gelingt, die Teilnehmer mit meiner Begeisterung anzustecken und ihnen die Augen für die wahre Biervielfalt zu öffnen. Nur leider hat der Tag nun einmal nur 24 Stunden, und das handwerkliche Brauen verschlingt einen sehr großen Anteil davon, sodass momentan wenig Zeit für Aktivitäten außerhalb der Brauerei bleibt.

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Manuela Mödlhammer

Diplom Biersommelière, Salzburg (Österreich)


Was hat sich durch die Ausbildung zum Biersommelier für dich verändert? 
Durch die Diplom Biersommelier-Ausbildung habe ich nicht nur sehr viel an neuem Wissen erworben, sondern konnte bereits vorhandenem Wissen eine fundierte Basis geben. Damit bin ich in vielen Themen 'sattelfester' geworden, habe Lust bekommen, Wissen qualifiziert weiterzugeben und für Bier(kultur) zu begeistern. 

Wie setzt du dein Bierwissen ein? 
Ich setze mein Bierwissen täglich ein – sei es in meinem Beruf als Marketingleiterin der Trumer Privatbrauerei oder privat, bei Blindverkostungen unter Freunden, die immer wieder für unterhaltsame Abende sorgen. Als Diplom Biersommelier geht es aber nicht nur um Bierwissen – für mich zählt vielmehr die Leidenschaft und Freude daran, Wissen weiterzugeben, überraschen zu können und Begeisterung zu wecken. 

Auf welche bierigen Projekte von dir können wir uns in Zukunft freuen? 
Neben Brauereiführungen und geführten Verkostungen in der Brauerei aber auch bei externen Partnern, die ich sehr gerne auch selbst durchführe, bieten wir in unseren eigenen Lokalen regelmäßige 'Beer & Food Pairings' an. Es ist schön zu sehen, wie begeistert und überrascht Gäste reagieren, wenn man zu Fisch, Käse oder Schokolade statt des gewohnten Weiß- oder Rotweins ein perfekt harmonierend Bier serviert.

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Michael König

Biersommelier bei Maisel & Friends, Bayreuth (Deutschland)

 
Was hat sich durch die Ausbildung zum Biersommelier für dich verändert? 
Erst vor kurzem stand ich vor meinem Diplom und hab gesehen, dass meine Ausbildung nun schon fast vier Jahre her ist. In dieser Zeit ist viel passiert; ich war fast zwei Jahre als Produktmanager bei einem Craftbier-Online-Handel und nun bin ich seit über einem Jahr bei der Brauerei Gebr. Maisel in Bayreuth. Die Ausbildung und die bisherigen Erfahrungen haben mich zu dem Punkt gebracht, an dem ich jetzt bin. Es ist unglaublich toll, meine Bierbegeisterung täglich an andere Menschen weitergeben zu können. Der Beruf des Biersommeliers ist für mich so umfangreich und abwechslungsreich. Dazu kommt die Liebe zum Bier, genau das alles macht ihn zum besten Beruf der Welt. 

Wie setzt du dein Bierwissen ein?
Es gibt in der Brauerei verschiedene Bereiche, in denen ich mitarbeite. Allem voran steht die Gastronomie Liebesbier; dort kümmere ich mich um alle Bierthemen, von der Bierauswahl über die Schankanlagenreinigung und die Bierkarte bis hin zur Mitarbeiterschulung. In der Brauerei habe ich auch einige Aufgaben. Neben dem touristischen Teil, wo wir Tastings und Bierseminare anbieten, gibt es Mitarbeiterschulungen, Produktschulungen, Foodpairing für den Vertrieb, Entwicklung von Produktideen und Collaborations für Maisel & Friends und fast wöchentlich kommen neue Aufgaben hinzu. Die Abwechslung ist das, was den Beruf für mich zu mehr als nur einem Job macht.

Auf welche bierigen Projekte von dir können wir uns in Zukunft freuen?
Durch unsere neue 'Maisel & Friends Brauwerkstatt' mit der 25hl-Anlage haben wir nun die Möglichkeit, öfter mal Seasonals auf den Markt bringen, die durch Produktideen von unserem Inhaber Jeff, unserem ersten Braumeister Marc oder mir entstehen werden. Auch das Thema Collaboration Brews ist im Moment aktuell, denn noch in diesem Jahr werden wir eine Collaboration mit einer US Craft Brewery starten. Und dann liegen mir natürlich unsere eigenen Festivals im Liebesbier und in der Maisels Bier-Erlebnis-Welt sehr am Herzen – im März findet das HOPPY BIRTHDAY FESTIVAL statt und im September das CRAFT BRAUER FESTIVAL. Wir werden immer versuchen, neue Brauereien und Highlights zu präsentieren, um viele Besucher ins schöne Bayreuth zu locken.

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Reini Schenkermaier

Diplom Biersommelier
Member of the Institute of mAsters of Beer
Sektionsleiter Österreich Ost, Eisenerz (Österreich)

 
Was hat sich durch die Ausbildung zum Biersommelier für dich verändert?
Meine Biersommelierausbildung ist zeitlich mit der Eröffnung unserer Mikrobrauerei Erzbergbräu zusammengefallen, und so hat sich eigentlich mein ganzes Leben verändert. Als Mensch mit starker Affinität zum Genuss in jeder Hinsicht hat sich mir eine neue Ebene des kulinarischen Genusses mit Bier eröffnet.

Wie setzt du dein Bierwissen ein?
Mit der eigenen Brauerei im beruflichen Vordergrund kann es nie schaden, über den technischen Horizont hinauszuschauen, hinein in die weite Welt der sensorisch so interessanten Biere unseres Planeten. Bei Braukursen, Brauereiführungen, Verkostungen und Bierkulinarien ist es meine Mission, meine interessierten Gäste mit dem Genussvirus, der sich auf die sensorische Vielfalt rund ums Bier spezialisiert hat, anzustecken. 

Auf welche bierigen Projekte von dir können wir uns in Zukunft freuen? 
Ein – wie es so schön in der Politik oft heißt: ergebnisoffenes – Projekt ist unser erstes Fassreifungsvorhaben. Ein Stout historischer Machart (Blend aus hellem Strong Ale und Stout Porter) werden wir demnächst in einem mit österreichischem Whisky vorbelegten Fass zur Reifung bringen. Da freue ich mich schon auf das Ergebnis, das dann hoffentlich auch Anlass zur Freude bietet. Darüber hinaus verstärken wir – meine Frau als Köchin und ich als Biersommelier – unsere Bemühungen, den Menschen im Zuge von Bierkulinarien nahezubringen, wie sehr sich Bier dazu eignet, den Genuss feiner Speisen noch zu steigern.

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Markus Betz

Diplom Biersommelier im Beerlovers, Wien (Österreich)

 

Was hat sich durch die Ausbildung zum Biersommelier für dich verändert?
Der Diplom Biersommelier ist die logische Weiterbildung innerhalb meiner Position als Category Manager Beer beim Getränkegroßhändler Ammersin. Einschlägiges Wissen über Bier ist schließlich ein wichtiger Eckpfeiler bei den BeerLovers – sicher auch eine Art Dokumentation für den Expertenstatus beim Thema Bier. Deshalb gehört der Kurs einfach zu meiner Arbeit und Profession dazu. 

Wie setzt du dein Bierwissen ein?
Das beste Beispiel ist der stärkere Aufbau der österreichischen Bier-Community. Wir sprechen neue Zielgruppen an und dürfen niemals still sitzen. Dabei sind wir sehr aktiv: Wir stellen die weltweite Biervielfalt mit ihren neuen, aber auch den fast vergessenen Bierstilen einer breiten Öffentlichkeit vor. Da geht es um harte Motivations- und Überzeugungsarbeit sowohl in der Gastronomie als auch im Handel – der Schlüssel liegt in der erfolgreichen Transportierung der Prinzipien von kreativen Bieren. Unzureichendes Bierwissen schadet dem Projekt extrem.

Auf welche bierigen Projekte von dir können wir uns in Zukunft freuen?
Wir befinden uns im Endspurt bei der Eröffnung unserer Schaubrauerei. Zu viel wollen wir noch nicht verraten, aber diese Mikrobrauerei wird unglaublich viele Möglichkeiten schaffen, den Ruf von Bier auf das hohe Niveau zu heben, auf das es gehört. Darüber hinaus entwickeln wir uns auch im Bereich Kulinarik weiter und arbeiten derzeit an einer sehr hochwertigen Bierpralinen.

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Jan-Hendrik Koch

Diplom Biersommelier, Istanbul (Türkei)

Was hat sich durch die Ausbildung zum Biersommelier für dich verändert?
Der Biersommelier hilft mir bei meiner Arbeit in unserer modernen Gasthausbrauerei, meine fachübergreifende Kompetenz zu stärken. Mittlerweile bin ich nicht nur Brauer, sondern werde nach Foodpairing-Ideen gefragt und habe bei der Gläserauswahl entscheidendes Mitsprachrecht. Außerdem lehrt einen die Ausbildung noch enthusiastischer, detaillierter über Bier zu reden. Bereits vorhandenes Wissen wurde gefestigt und ausgebaut. 

Wie setzt du dein Bierwissen ein?
Ich berate den General Manager unseres Restaurants in allen bierrelevanten Fragen: vom Menü über Foodpairing, Menübeschreibungen, Events und Tastings bis hin zur Gläserauswahl. Außerdem fange ich gerade an, über die Bierszene in der Türkei zu schreiben. Da hilft es, die spezifischen Themen etwas mehr auszuschmücken und das neu erlernte Vokabular anzuwenden.

Auf welche bierigen Projekte von dir können wir uns in Zukunft freuen?
Die Teilnahme am European Beer Star mit unserer türkischen Marke TORCH BREWERY, das Installieren einer Starkbier-Produktlinie lagerfähiger Sorten, den Ausbau der Leicht- und Sommerbiere (2–4 % alc), Foodpairing mit Bier und Schokolade, Bier und Austern und Bier und Käse und hoffentlich regelmäßige Artikel im Craft-Beer-Magazin.

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Simonmattia Riva

Weltmeister der Sommeliers für Bier 2015 - 2017, Bergamo (Italien)

Was hat sich durch die Ausbildung zum Biersommelier für dich verändert?
Die Ausbildung zum Biersommelier hat mir erlaubt mein Wissen, das ich in zwanzig Jahren als leidenschaftlicher Autodidakt und in Kursen in Italien von Unionbirrai und MofB gesammelt habe, zu verfeinern und zu systematisieren. Die Professionalität der Ausbildung hat mir geholfen, einige grundlegende Aspekte des Bierbrauens zu vertiefen und mir einen größeren Überblick über die Komplexität der Welt des Bieres gegeben. Der Kontakt mit Brauern, Distributoren, Köchen und anderen Fachkräften, die eine gänzlich andere Vision von Bier haben, als ein leidenschaftlicher Liebhaber der Bier zum Hobby hat, haben mich sehr bereichert, sowohl in Bezug auf das neu gesammelte Wissen und natürlich vom menschlichen Standpunkt aus. Ich hoffe, dass auch in Italien die Figur des Biersommelier immer mehr an Bedeutung und Autonomie gewinnt, die sie ja bereits in Deutschland und anderen Ländern hat und damit wesentlich zum Wachstum des Wissens und des verantwortungsvollen Konsums von Bier in meinem Land beiträgt.

Wie setzt du dein Bierwissen ein?
Alles Wissen soll verbreitet und geteilt werden, es macht keinen Sinn, sich wie ein alter Geizhals zu verhalten, der seinen Schatz vor den Augen anderer verborgen hält, aus aller Angst, dass er ihm weggenommen werden könnte. Persönlich versuche ich meine Kenntnisse über die Biere in meiner täglichen Arbeit in meinen Pub Beer Garage in Bergamo weiterzugeben, in dem ich mit unseren ausgesuchten Bieren unsere Kunden neue Aromen und Geschmackseindrücke entdecken lasse. Ich habe überdies auch viel Erfahrungen als Dozent in Verkostungskursen und Einführungen in die Bierkultur sammeln können und hoffe, diese Tätigkeit nach dem Erwerb des Titel des Weltmeisters noch weiter auszubauen. Eine andere Sache, die mir sehr am Herzen liegt, ist, als Judge an internationalen Wettbewerben teilzunehmen. Dies sind tolle Gelegenheiten zum Weiterbilden und sich mit anderen Enthusiasten und Experten aus der ganzen Welt auszutauschen. In Homebrewing-Wettbewerben hat man überdies noch die Gelegenheit, angehenden potenziellen Brautalenten zu helfen.

Auf welche bierigen Projekte von dir können wir uns in Zukunft freuen?
Ich erlebte den Weltmeistertitel als ein Zeichen des Schicksals, um zu entscheiden, Bier nicht nur als Hobby zu betreiben, sondern zu meinen Beruf zu machen. Ich werde natürlich auch weiterhin in meinen Pub arbeiten und hoffe, dass mir der Weltmeistertitel die Türen zu internationalen Wettbewerben als Judge öffnet, um mit vielen Brauereien und Kollegen in Kontakt zu kommen. Da mein beruflicher Hintergrund mit der Welt der Lehrertätigkeit verbunden ist, liegt mir das Lehren und die gemeinsame Nutzung von Wissen besonders am Herzen, deshalb freut es mich natürlich besonders, dass mich Stefan Grauvogl als Dozent zu Doemens geholt hat und ich aktiv an der Formation von neuen Biersommeliers in Italien teilhaben kann.

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Dr. Markus Sailer

Deutscher Biersommeliermeister 2015, München (Deutschland)


Was hat sich durch die Ausbildung zum Biersommelier für dich verändert?
Das Bier ist für mich viel mehr ein Genussmittel geworden, als dies früher der Fall war. Natürlich spielen dabei der erfrischende Zischeffekt und die Vielfalt der Biere eine Rolle, viel mehr noch fasziniert mich aber das Wissen um die Geschichte und die Lebendigkeit der einzelnen Bierstile. Durch das Wissen um Hintergründe, Technik und Geschmack der Biere spannt sich ein Genusskosmos auf, der seinesgleichen sucht.

Wie setzt du dein Bierwissen ein?
Das Bier muss seinen Platz auf Augenhöhe mit dem Wein finden! Das wird noch ein langer Weg über die nächsten Jahre, aber die Ansätze sind vielversprechend. Meine Aufgabe sehe ich darin, sowohl Wissen als auch Spaß zu vermitteln! 

Auf welche bierigen Projekte von dir können wir uns in Zukunft freuen?
Als Biersommelier interessiert mich besonders das fertige Bier, dessen Lagerung und die Präsentation. Mit Speisen das richtige Pairing zu finden ist immer wieder eine spannende Aufgabe, der Effekt der richtigen Lagerung von Bier in Holzfässern und teils über das Mindesthaltbarkeitsdatum hinaus ist ein Brückenschlag zur Weinkultur, der mir viel Spaß macht. Ein Thema, das mir ganz besonders am Herzen liegt, ist das richtige Bierglas und der Zugewinn an Aroma, den man us einem wirklich guten Glas bekommt.

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Medea Tappeiner

Diplom Biersommelière, Bruneck (Italien)

Member of the institute of masters of beer
Präsidiumsmitglied im Verband der Diplom Biersommeliers

 

Was hat sich durch die Ausbildung zum Biersommelier für dich verändert? 
Das Thema Genuss hat für mich schon immer eine große Rolle gespielt. Ich nehme mir gerne Zeit, um die Vielfalt der Aromen, von denen wir umgeben sind, wahrzunehmen. Vor allem beim Essen und Trinken liebe ich es, zu riechen und zu schmecken, den Geschmack wahrzunehmen und zu genießen. Nicht nur bei den tollen Gaumenfreuden spielt die Wahrnehmung eine wichtige Rolle, sondern auch in unserem Umfeld. Was gibt es zum Beispiel Schöneres als den Geruch des Waldes oder einer bunten Blumenwiese? Die Natur ist der Ursprung der Gerüche, von ihr kann man die ganze Vielfalt der Aromen lernen. Durch die Ausbildung zur Diplom Biersommelière habe ich gelernt, noch mehr mit offener Nase durch die Welt zu gehen und mit mehr Bewusstsein auf die sinnliche Wahrnehmung zu achten. Es hat sich mir eine spannende, vielseitige und abwechslungsreiche Welt geöffnet – die Welt der Biere. Für mich ist Brauen (wie das Kochen auch) eine Kunst. Und die Kunst steckt vor allem darin, einen spannenden und einzigartigen Geschmack zu kreieren. Durch die Biersommelier-Ausbildung habe ich nun die passenden Werkzeuge erhalten, um mich mit mehr Aufmerksamkeit der Geruchs- und Geschmackswelt zu widmen, erkannte Aromen zu definieren und die Kunst des Brauens zu verstehen. Ich habe gelernt, meine Sinne zu schärfen.

Wie setzt du dein Bierwissen ein?
Auch an meinem Arbeitsplatz steht Genuss im Vordergrund. Ich arbeite in Bruneck (Südtirol) im harpf Getränkeladen und zu meiner Freude habe ich dort tagtäglich die Möglichkeit, mein Wissen rund um das Thema Bier einzusetzen. Man findet hier eine Vielzahl an handwerklich hergestellten Produkten: Lebensmittel, Weine, Spirituosen und vor allem über 130 verschiedene Biersorten. Neben dem direkten Kontakt mit den Genießern unter den Menschen stehe ich auch unseren Kunden aus der Gastronomie beim Erstellen einer Bierkarte oder eines Bierkulinariums zur Seite. Unser Ziel ist es, den Menschen in unserer Umgebung einen Einblick in die Welt der Biere zu geben, Interesse an der Biervielfalt zu wecken und die Freude am Genuss zu vermitteln. Das Ganze fällt natürlich leichter, wenn man dies selbst mit Freude und Leidenschaft lebt. Es macht mir Spaß, meine Erfahrungen und das Gelernte weiterzugeben, mich über das Thema auszutauschen und vor allem aber das Wissen zu erweitern, wozu mir bei meiner Arbeit ständig die Möglichkeit geboten wird.

Auf welche bierigen Projekte von dir können wir uns in Zukunft freuen?
Seit ein paar Jahren gibt es in Südtirol die Ausbildung zum Südtiroler Diplom-Bier-Experten, bei der ich eine der Referenten bin. Aber auch bei anderen Bierverkostungen oder verschiedensten Veranstaltungen versuche ich stets, die Begeisterung für Bier zu wecken. Die Bierkultur sowohl im deutschsprachigen, als auch im italienischen Raum verfolge ich mit großem Interesse und genau das macht es als Südtirolerin so spannend: Es ist toll, den Einfluss von beiden Seiten mitzubekommen und diese zu verbinden.

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Christoph Kämpf

Biersommelier, Straubing (Deutschland)
Präsident des Verbandes der Diplom Biersommeliers

 

Was hat sich durch die Ausbildung zum Biersommelier für dich verändert?
Die Blickrichtung auf das Thema Bier hat sich verändert. Ich hatte schon vor der Biersommelier-Ausbildung viel mit Bier zu tun. In einer Brauerei aufgewachsen habe ich in allen Bereichen, die das Bier durchläuft, gearbeitet. Habe Malz aus Säcken in die Schrotmühle geschüttet, Tanks per Hand gereinigt, abgefüllt und das fertige Bier zu Kunden gefahren. Ich war der Meinung, einiges über Bier zu wissen. Nach der Biersommelier-Ausbildung wusste ich, dass ich nur von der Technik des Bierbrauens etwas weiß. Ein mindestens ebenso spannender Teil ist aber das Getränk Bier. Die Vielschichtigkeit, Komplexität eines Bieres ist sehr verblüffend und wird leider von vielen Konsumenten unterschätzt, ja sogar gering geschätzt. Oftmals durch gedankenlose Sprüche sogar in eine ‚Schmuddelecke' gestellt. Dabei bietet Bier viele Tausende von Geschmackskomponenten, die in Kombination ein Feuerwerk im Mund und Nase verursachen können wie kein anderes Getränk.

Wie setzt du dein Bierwissen ein?
In allen Gesprächen mit Kunden, Geschäftspartner und Journalisten versuche ich das oftmals geringe Wissen rund ums Bier in ein besseres Licht zu rücken. In Biersommelier-Abenden zeige ich den Interessierten die Brauerei, um jedem den Aufwand, der hinter der Bierherstellung steht, zu zeigen. Anschließend sprechen wir über den Biermarkt, Bierstile und verkosten eine Vielzahl unterschiedlicher Biere. So erweitert sich der Bierhorizont und das Ansehen des Bieres. 

Auf welche bierigen Projekte von dir können wir uns in Zukunft freuen?
Aufgrund unserer neuen Sudhaustechnik ist es uns möglich, kleine, kreative Biermengen zu brauen. Wir haben mit Urban Chestnut aus St. Louis ein Porter Bier in Straubing gebraut. Für unser 650 jähriges Jubiläum haben wir die Aktion ‚Mach Dein Bier wir brauen´s dir' gestartet, 500 Rezepte erhalten und vier davon gebraut. Von einem Kölsch mit 5,1% alc. bis zu einem Imperial IPA mit 9,5% alc. Inzwischen haben wir vier Mitarbeiter die Diplom Biersommelier Ausbildung erfolgreich abgeschlossen und bringen tolle Ideen für neue Biere ins Gespräch.

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