Bock- und Festbiere

08. November 2022

von Michael Busemann

Bock- und Festbiere sind Spezialitäten, die es zu regionalen oder saisonalen Anlässen gibt. Die Stärkzeit in Franken zu Jahresbeginn oder das Bockbier zur Fastenzeit sind freudig gelebte Traditionen, die eine hohe Aufmerksamkeit genießen. Maibock, Heller Bock oder Frühjahrsbock haben als ideale Übergangsbiere von der dunklen zur hellen Jahreszeit Konjunktur. Der Bierstil Bock wird heute mit Bayern verortet, stammt aber aus dem niedersächsischen Einbeck.

Festbiere werden im Süden Deutschlands zu lokalen Ereignissen eingebraut. Das bekannteste Festbier ist das Oktoberfestbier, das eigentlich ein Märzen ist. Treffender wäre der Begriff Festmärzen, den diese Märzen wurden – wie der Name schon sagt – im März eingebraut, da in Bayern das Brauen zwischen Sankt Georg (23. April) und Sankt Michael (29. September) verboten war. Also wurde vorher ein besonders haltbares Bier mit einem hohen Alkoholgehalt und intensiver Hopfung gebraut. Kurz vor Beginn der neuen Brausaison wurden die Reste im Lager auf Kirchweihfesten, Kerwas oder Oktoberfesten abgefeiert. Aus dieser Tradition heraus ist es festgelegt, dass das Münchner Oktoberfestbier als Märzen eingebraut werden muss.

Festbiere bilden in Deutschland mittlerweile eine eigene Kategorie. Sie sind untergärig, golden in der Farbe und filtriert. Der Geschmack ist leicht süß-malzig. Der Alkoholgehalt liegt zwischen 5,2 - 6,7 Vol.-%. Im Gegensatz dazu ist das Märzen bernsteinfarbig und hat eine süßere Malznote. Der Alkoholgehalt ist in etwa gleich.

Österreichische Märzen unterscheiden sich von der deutschen Version deutlich und entsprechen eher dem bayerischen Hellen.

AUTOR
Michael Busemann
Präsidiumsmitglied und Pressesprecher Verband der Diplom Biersommeliers 
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